Das Wasserkraftwerk Ersingen liegt idyllisch am Donaumutterbett an der Ausleitung zum Kraftwerk Donaustetten, umgeben von Stauseen. Viele Spaziergänger, Jogger und Radler kennen es, denn der Donauradweg führt direkt daran vorbei. Hier kann man hautnah erfahren, was Energiewende bedeutet – nämlich die Produktion von Strom im Einklang mit der Natur. Trotz Kraftwerk ist das Gebiet zwischen Donaurieder See und Ersingen ein Naturschutzgebiet, das als Rückzugsort für Wasservögel und andere Tiere dient.

Bei dem Ersinger Wasserkraftwerk handelt es sich um ein sogenanntes Restwasserkraftwerk. Eine Mindestwassermenge wird bei dieser Kraftwerksart im Mutterbett belassen und bietet einer Vielzahl an Insekten und Wasserlebewesen einen Lebensraum. Gestaut wird das Wasser durch ein Walzenwehr. Der Staukörper, der das Wasser anstaut, ist - wie der Name schon sagt – walzenförmig ausgebaut. Der Vorteil dieser Technologie ist, dass Treibgut einfach über die Walze ablaufen kann und sich nicht im Staubecken sammelt. Unser Kraftwerk hat 2 Walzenwehre, die in den Jahren 2005 bis 2008 grundlegend saniert wurden.

Mit dem Wasserkraftwerk in Ersingen werden 0,43 Millionen kWh Strom im Jahr produziert. Rund 120 Haushalte können dadurch mit regionalem Strom versorgt werden. Und zwar zuverlässig und ganzjährig stabil, denn das Wasserkraftwerk funktioniert im Gegensatz zu Photovoltaik und Windkraft vorhersehbarer – auch wenn die Sonne nicht scheint oder kein Wind weht.

Das Prinzip der Stromgewinnung aus Wasserkraft ist einfach: Wasser stürzt auf eine Turbine und treibt sie an, die Turbine hält den Strom erzeugenden Generator in Bewegung.

Die Turbinenleistung nimmt mit Fallhöhe und Wassermenge zu. Um die Stromerzeugung für kurze Zeit zu erhöhen, arbeiten manche Wasserkraftwerke im so genannten Schwellbetrieb. Dabei wird die Menge des durch die Turbinen strömenden Wassers erhöht und damit die Turbinenleistung.