Am 12.04.2023 luden die Stadtwerke zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema „Barrierefreiheit im Öffentlichen Nahverkehr“ ein. Unter den gut 35 Gästen waren Gemeinderätinnen und Gemeinderäte, Vertreterinnen und Vertreter politischer Parteien sowie Mitglieder des Fahrgastbeirates und verschiedener Behindertenverbände. Im Kern klärte die SWU auf, welche Maßnahmen sie für einen möglichst barrierefreien Öffentlichen Nahverkehr in Ulm und Neu-Ulm ergreift.
Der Geschäftsführer der SWU Verkehr, Ralf Gummersbach, berichtet: „Der SWU ist es ein großes Anliegen, alle Menschen nach Möglichkeit gleichberechtigt zu befördern. Dabei wird es immer Kompromisse geben, die wir versuchen im Interesse aller Fahrgäste bestmöglich zu lösen. Für einen barrierefreien Zugang in das Fahrzeug werden Fahrzeuge und Infrastruktur so weit optimiert, dass dies möglichst stufenfrei erfolgen kann. Zudem informieren an den Haltestellen kontrastreiche Monitore mit Sprachausgabe, so dass im Zwei-Sinne-Prinzip eine Fahrtenauskunft gegeben werden kann. Im Zuge der derzeit durchgeführten Sanierung der Linie 1 werden die verbleibenden Haltestellen auf den aktuellen Ausbaustandart umgerüstet. Außerdem optimieren wir gemeinsam mit der Stadt Ulm auch die Bushaltestellen stetig weiter aus. Allein in diesem Jahr werden zahlreiche Bus- und Straßenbahnhaltestellen modernisiert und barrierefrei gestaltet.“
Jürgen Späth, Leiter Schienenfahrzeuge, klärte über den Einsatz der Multifunktionsbereiche in den Straßenbahnen auf. Auch die Beschilderung und Kennzeichnung in den Fahrzeugen war ein Thema. Thorsten Stumpf, Gruppenleiter Kraftfahrzeuge, zeigte die Vor- und Nachteile von elektrischen und manuellen Rollstuhlrampen auf. „Bei der Bestellung der neuen Elektrobusse achten wir auf eine optimale Balance zwischen der Anzahl an Sitzplätzen und Multifunktionsbereichen für Rollstühle, Kinderwägen, Rollatoren und Fahrrädern.“, ergänzt Stumpf.
Nach den Vorträgen konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Fragen stellen, auf die ausführlich eingegangen wurde. Außerdem gab es nützliche Ideen, wie die Optimierung der Kennzeichnung in den Fahrzeugen sowie die Notwendigkeit, Elektrobusse mit einem künstlichen Motorengeräusch auszustatten. Vor allem für sehbehinderte Menschen, ist dies eine essenzielle Funktion, um herannahende Busse frühzeitig wahrnehmen zu können.
Im Anschluss konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer Busfahrt von der Karlstraße bis zum Kuhberg mit den Multifunktionsbereichen in verschiedenen Gelenkbussen und den Halteknöpfen für einen verlängerten Ein- und Ausstieg vertraut machen.