Nach zweijähriger Bauzeit haben die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm den Bau des neuen Einlaufbauwerks beim Wasserkraftwerk Ersingen abgeschlossen. Die Freude darüber werden Spaziergänger, Jogger, Radler und Landwirte mit der SWU gerne teilen. Ab Freitag, 28. Juni ist der dortige Überweg wieder frei, die baubedingte Umleitung wird aufgehoben. Zwischen dem Kraftwerk und dem Einlaufbauwerk führt der beliebte Donauradweg über den Kanal.
An dieser Stelle zweigt der Donaukanal vom Mutterbett des Flusses ab und bildet eine Kette von Stauseen. An deren Ende steht das SWU-Wasserkraftwerk Donaustetten. Bei der Stromerzeugung spart es pro Jahr rund 20.000 Tonnen Kohlendioxid ein. Das Einlaufbauwerk Ersingen hat die Aufgabe, den Donaukanal bei Bedarf abzuriegeln. Das ist nötig, wenn im Kanal Arbeiten bei abgesenktem Wasserstand zu erledigen sind oder um bei starkem Hochwasser im Kanal den genehmigten Stauspiegel zu halten.
Maroder Beton
Das alte Einlaufbauwerk stammte aus dem Jahr 1926 „und hatte nach fast hundert Jahren seine Zeit definitiv hinter sich“, wie Projektleiter Wolfgang Dürr von der Stadtwerketochter SWU Energie anmerkt. Das Einlaufbauwerk bröckelte vor sich hin. So sehr, dass den Übergang Fahrzeuge von zuletzt höchstens zwei Tonnen Gesamtgewicht passieren durften. Ausreichend für die Radler, die hier vorbeikommen, mag man witzeln – nicht aber für Traktoren auf dieser auch für Landwirte wichtigen Strecke. „Nur ein Neubau half, für eine Sanierung war der Bauzustand zu schlecht“, erklärt Projektverantwortlicher Dürr.
Zweitausend Kubikmeter Stahlbeton verbaut
Das neue Einlaufbauwerk wurde etwa 20 Meter unterhalb der alten, mittlerweile abgerissenen Anlage errichtet. Die versetzte Lage hat es erforderlich gemacht, dem Kanal eine neue Uferlinie zu geben und dem Ersinger Bach einen neuen Weg in die Donau zu graben. Für das Bauwerk selbst wurden rund 15.000 Kubikmeter Erde bewegt und über 2.000 Kubikmeter Stahlbeton verbaut. 32 Tonnen reiner Stahl sind in den Wehrschützen verbaut. Der ebenfalls neu geschaffene Kanalübergang ist zugelassen für Fahrzeuge bis zu 60 Tonnen Gewicht. Die Stadtwerke haben rund 2,7 Millionen Euro investiert.