Mit diesem Vertrag überträgt die Gemeinde Bibertal die Gesamtverantwortung für den sicheren Betrieb des Trinkwassernetzes und der dazugehörenden Anlagen an die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze GmbH. Als erste Maßnahme wurde bereits mit der Installation und dem Betrieb von Desinfektionsanlagen begonnen. Dies war notwendig geworden, da die Gemeinde Bibertal in den letzten Monaten mehrfach mit verunreinigtem Trinkwasser zu kämpfen hatte. „Nun gilt es zunächst das Trinkwassernetz wieder in einen stabilen Betriebszustand zu überführen“, so Geschäftsführer Wolfgang Rabe.
Bürgermeister Roman Gepperth begrüßt die nun vereinbarte Partnerschaft: „Wir freuen uns sehr, mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm Netze einen erfahrenen und zertifizierten Wasserversorger gewonnen zu haben, der unser Trinkwassernetz nicht nur wieder in einen sicheren Betriebszustand bringen wird, sondern das Netz auch nach den aktuellen Standards ausbauen und damit nachhaltig betreiben wird“. Auch Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze Geschäftsführer Wolfgang Rabe kommentiert die künftige Zusammenarbeit: „Wir freuen uns über das entgegengebrachte Vertrauen und sind uns sicher, die Gemeinde Bibertal bei dieser herausfordernden Lage qualifiziert unterstützen zu können.“
Bereits im Mai 2021 gab es erste Anzeichen von verunreinigtem Trinkwasser innerhalb der Gemeinde Bibertal. Zahlreiche Wasser-analysen bestätigten schließlich, dass das Trinkwasser mit gesundheitsgefährdeten Keimen belastet war. Seit Dezember 2021 herrscht für die gesamte Gemeinde mit insgesamt 11 Gemeindeteilen ein Abkochgebot.
Desinfektion des Trinkwassers dient der Vorsorge
Im Dezember 2021 wurden die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm Netze von der Gemeinde Bibertal hinzugezogen und legten umgehend ein Konzept zur dezentralen, vorsorglichen Desinfektion des Trinkwassers vor. Im Anschluss begannen die Planung und Beschaffung der notwendigen Infrastruktur. Pünktlich zur Vertragsunterzeichnung am 17. März 2022 gingen fünf Desinfektionsstationen in Betrieb. Zwei davon mischen dem Trinkwasser Chlordioxid in unbedenklicher Konzentration bei. Die drei restlichen Stationen desinfizieren das Trinkwasser durch die Zugabe von Chlorbleichlauge. Auch hier wird stets auf eine ungefährliche Konzentration geachtet.
Sobald das gesamte Trinkwassernetz den notwendigen Chlorgehalt erreicht hat, kann in Abstimmung mit dem Landratsamt Günzburg, das Abkochgebot aufgehoben werden. Aktuelle Trinkwasseranalysen machen zudem bereits Hoffnung: Seit Januar sind keine nennenswerten Verunreinigungen des Trinkwassers mehr gemessen worden. Die Stadtwerke werden nun mit der Begutachtung des gesamten Trinkwassernetzes beginnen. Mögliche Gefahrenstellen oder Verkeimungsherde sollen dabei identifiziert und behoben werden. So können mittelfristig die Desinfektionsanlagen sukzessive wieder außer Betrieb gehen.