Mit Know-how gegen die Dunkelheit
An diesem Wintermorgen würde Adnan Begic eigentlich noch im Bett liegen. Denn in der dunklen Jahreszeit ist der Beleuchtungsmonteur der SWU im dreiwöchigen Schichtbetrieb nachts unterwegs, um für Helligkeit auf den Straßen zu sorgen.
Eigentlich findet Adnan Begic die Nachtarbeit gar nicht so schlecht. Schließlich kommt man ohne Verkehr flotter durch Ulm, um sich um ausgefallene Straßenlaternen zu kümmern. „Außerdem vergeht die Zeit viel schneller, weil man ungestört durch Verkehr und Fußgänger kontinuierlich arbeiten kann“, erzählt Begic. Ganz abgesehen davon, dass der Bosnier, der seit zweieinhalb Jahren in Ulm lebt, es ganz spannend findet, die Stadt in ihrem nächtlichen Zustand zu erleben.
Auf Störungssuche
Immer zwei der Beleuchtungsspezialisten sind gemeinsam unterwegs, um kaputte Straßenlaternen zu reparieren. Der Grund für den Ausfall können kaputte Leuchtmittel sein, aber auch gebrochene oder durch Ratten und Mäuse angefressene Kabel im Boden. Begic und seine Kollegen bewegen sich dann von Mast zu Mast, um die Störung zu suchen. Einmess-Teams sind mit einem Hörgerät der Spannung auf der Spur, um die Störungsstelle zu finden. „In den Sommermonaten fallen weniger Lampen aus, weil es nicht so lange dunkel ist und die Lampen nicht so lange brennen müssen“, weiß Begic. Dann werden er und seine Kollegen nicht so sehr im Störungsdienst eingesetzt, sondern eher in Neubaugebieten, wo sie Masten stellen, Kabel ziehen und Lampen montieren. Auch der Austausch konventioneller Leuchtmittel durch LEDs gehört zu ihren Aufgaben.
Die Städte Ulm, Neu-Ulm, Blaustein und Senden erhellen
Auf ihren nächtlichen Winterfahrten jedenfalls sind die Unterlagen, auf denen die Aufträge gelistet sind, immer dabei. „Manche Laternenmasten in Ulm haben einen Barcode“, erzählt Begic, „den können die Bürger scannen und an die SWU schicken, falls eine Lampe nicht funktioniert.“ Auch über die Webseite können schadhafte Straßenbeleuchtungen im Zuständigkeitsgebiet gemeldet werden. Aber natürlich reparieren er und seine Kollegen auch jene Laternen, die ihnen nachts beim Kurven durch die Städte auffallen. Dann stellen sie den Steiger auf, sichern ihn mit Pylonen ab, schnallen sich im Korb fest, fahren in die Höhe und gehen an die Arbeit.
Von der SWU unterstützt
Adnan Begic hat in seiner Heimat eine „Elektroschule“ besucht, wo er die Elektrikergrundlagen gelernt hat. Dann allerdings hat er sich vor allem mit IT-Systemen beschäftigt, unter anderem auch im Irak. „Ein Job, der mir irgendwann zu gefährlich wurde“, berichtet er. Also folgte er seiner Frau zu ihrer Familie nach Deutschland und stolperte über eine Anzeige der SWU. „Ich bin bereit, zu lernen“, ließ er im Bewerbungsgespräch wissen, und so kam es dann auch: „Die SWU hat mich auf viele Schulungen geschickt, wo ich zum Beispiel lernte, unter Spannung zu arbeiten.“ Weitere Ausbildungsmaßnahmen waren bereits geplant, bevor die Corona-Pandemie alles auf Eis legte. „Aber das ist nur verschoben“, erzählt der 31-Jährige.
Erstklassiger Arbeitgeber
Dass ihn die SWU so unterstützt, findet Adnan Begic sehr beeindruckend. Und auch sonst hält er das Unternehmen für einen erstklassigen Arbeitgeber: „Wir haben eine sehr gute Atmosphäre im Team. Wir helfen uns alle gegenseitig und treffen uns auch privat.“ Wenn Begic an die Zukunft denkt, dann könnte er sich schon vorstellen, auch noch etwas Anderes zu machen, eine Fortbildung zum Verkehrsingenieur etwa. Seinen Umzug nach Ulm und seine Bewerbung bei der SWU jedenfalls hat er nicht bereut: „Wir sind hier sehr, sehr glücklich.“
Winter 2021