Mit Neugier und Ehrgeiz vom Elektroniker zum Eisenbahnbetriebsleiter
Philipp Roth arbeitet als „Eisenbahnbetriebsleiter und Fachgebietsleiter für die Abteilungen Fahrzeuge und Infrastruktur“ bei der SWU Verkehr. Er erzählt von den zahlreichen Facetten und Stationen seiner Arbeit, seinen Aus- und Weiterbildungen und davon, was er an seinem Beruf am meisten schätzt.
Eigentlich hatte Philipp Roth vor, sich beruflich in Richtung Technisches Zeichnen zu orientieren. Dann kam ein Praktikum bei der SWU dazwischen, wo er sein Interesse für Strom und Elektronik entdeckt hat. Das Thema fand er so spannend, dass er sich nach seinem Realschulabschluss für eine Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik bei der SWU entschieden hat.
Nach der Ausbildung ist vor der Fortbildung
Im Anschluss an seine Ausbildung ging es praktisch für Philipp Roth weiter – als Geselle bei der SWU im Bereich der Freileitung. In dieser Zeit merkte er schnell, dass er noch mehr wissen und eine Weiterbildung durchlaufen will. Das war ausschlaggebend dafür, dass er sich für ein Maschinenbau-Studium in Kooperation mit der SWU entschieden hat. Das Wissen aus dem Studium „hilft mir auch bei meiner jetzigen täglichen Arbeit“ als Betriebsleiter. „Nach meinem Maschinenbau-Studium habe ich mich entschlossen, noch ein Masterstudium im Bereich Elektromobilität anzuhängen.“, blickt Roth zurück. Das Thema gewinne schließlich in Zukunft gerade für Berufe im Bereich Bus, Straßen- und Eisenbahn zunehmend an Bedeutung. „Danach wurde mir von der SWU eine freie Stelle als Projektingenieur für die Straßenbahnlinie 2 in Aussicht gestellt. Später habe ich dann in Richtung Fahrzeugtechnik gewechselt zur Unterstützung des Straßenbahnbetriebsleiters.“
Laufbahn als Fachgebietsleiter
Philipp Roth begleitete einzelne Projekte mit, bis sein Chef mit der Idee für eine neue Fortbildung und Aufgabe auf ihn zukam – mit der Ausbildung zum Eisenbahnbetriebsleiter. Den Vorschlag nahm Philipp Roth prompt an und wurde nach einer staatlichen Prüfung zum Eisenbahnbetriebsleiter ernannt. Aufgrund seiner Expertenposition wurde Roth in die Fachlaufbahn aufgenommen, einer Weiterentwicklungsmöglichkeit auf fachlicher Ebene ohne Führungsaufgaben. Dabei absolvierte er vielfältige Schulungen vom Besprechungs- und Selbstmanagement über das Präsentieren und Verhandeln bis hin zum Konfliktmanagement – die ideale Mischung also, um sein fachliches Know-how im Bereich Fahrzeuge und Infrastruktur mit wichtigen Soft Skills zu paaren.
Erfahrener Projektjongleur
Heute als Fachgebiets- und Betriebsleiter mit mehr als 15 Jahren Betriebspraxis hat Philipp Roth ein Aufgabengebiet, das abwechslungsreicher kaum sein könnte. Dabei sorgt er für den reibungslosen Betrieb der Eisenbahn-Strecken sowie zum Beispiel die ordnungsgemäße Abwicklung des Bahnbetriebs und die Sicherheit der Infrastruktur. Zudem betreut er Projekte der Straßenbahnen und Busse der SWU im Bereich Fahrzeuge und Infrastruktur. So leitet Philipp Roth in erster Linie Projekte, bei denen es um die Digitalisierung des Bahnbetriebs geht – zum Beispiel das Projekt „Digitale Werkstatt“ und ein neues IT-System für das Betriebshofmanagement. Zudem hat er auch die Prüfung für den Straßenbahnführerschein gemacht und durchläuft aktuell eine Fortbildung zum bestätigten Straßenbahnbetriebsleiter.
Vielfältiger und kollegialer Arbeitsalltag
Was Philipp Roth an seinem Beruf am meisten schätzt, ist die Vielfalt. Vieles kann er mittlerweile bequem vom Büro aus abwickeln. Vor-Ort-Termine gibt es trotzdem – zum Beispiel müssen Baustellen an oder nahe den Eisenbahnstrecken abgestimmt oder Mitarbeiter bei sicherheitsrelevanten Tätigkeiten kontrolliert werden. „Oft mache ich mir zwar morgens eine Liste an Aufgaben“, erzählt er grinsend, „aber dann kommen so viele Themen auf, dass ich eigentlich alles auf den nächsten Tag schieben kann. Im Grunde finde ich das super, weil einem nie langweilig wird.“ Auch der Zusammenhalt unter den Kollegen und SWU-Mitarbeitern ist für ihn etwas ganz Besonderes. „Wenn Störungen oder Notfälle auftreten, kann ich mich wirklich darauf verlassen, dass die Leute kommen und ihre Hilfe anbieten“, sagt er.
Steuerung in eine vielversprechende Zukunft
Für die Zukunft hat Philipp Roth klare Pläne und Wünsche. Zunächst will er natürlich eine erfolgreiche Prüfung zum Straßenbahnbetriebsleiter ablegen und in diesem Bereich Fuß fassen. „Für die SWU und mich persönlich würde ich mich freuen, wenn noch weitere Eisenbahnstrecken reaktiviert werden“, erzählt der Eisenbahnbetriebsleiter.
Sommer 2022