Mit der Wärmemenge ließen sich über fünfhundert Einfamilienhäuser ein Jahr lang versorgen, und mit dem Strom käme eine Kleinstadt von 3.000 Haushalten ebenfalls ein Jahr lang aus. Diese Zahlen geben eine Vorstellung davon, wie viel Energie das Donaubad für seine Besucher bereithält. Es ist Energie, die direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt wird. Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben diese Heizzentrale jetzt für rund 1 Million Euro modernisiert.
„Seitdem das BHKW vor zwanzig Jahren in Betrieb gegangen ist, sind die Anforderungen an solche Anlagen deutlich gewachsen. Umweltverträglichkeit und Energieausbeute stehen heute im Blickpunkt. Es war an der Zeit, die Modernisierung anzupacken“, sagt SWU-Geschäftsführer Klaus Eder. Zumal das Donaubad selbst noch ein Stückchen älter ist. „Die Erneuerung der Heizzentrale kommt rechtzeitig zur 60-Jahr-Feier des Bades“, freut sich Jochen Weis, technischer Geschäftsführer der Donaubad GmbH. Die Gesellschaft hat erst letzten Herbst den Pacht- und Dienstleistungsvertrag mit den Stadtwerken um zehn Jahre verlängert.
Vorbildliche Energieausbeute
Ein wichtiger Schritt zur BHKW-Erneuerung war ein Energieaudit. Dessen Ergebnisse flossen in die Planungen ein. Diese Vorbereitung hat sich ausgezahlt: Das modernisierte, mit Erdgas befeuerte BHKW punktet mit einem Gesamtwirkungsgrad von 91 Prozent, das sind sechs Prozent mehr als zuvor. Übersetzt heißt das: Nahezu die gesamte Energie, die in die Anlage hineingesteckt wird, kommt in der Energiebilanz als nutzbare Wärme oder als Strom zurück. Selbst aus den Abgasen wird Nutzwärme zurückgewonnen. „Eine vorbildliche Energieausbeute“, urteilt Klaus Eder. Dabei wurde die Anlagenleistung nicht einmal erhöht. Elektrisch stehen wie zuvor 1.000 Kilowatt Leistung bereit, wärmeseitig sind es 1.260 Kilowatt. Hinzu kommt ein Spitzenlastkessel. Die SWU betreibt die Anlage im 24/7-Service einschließlich Entstörung. Und was heißt das alles für das Ulm/Neu-Ulmer Klima? Die für das Donaubad angewandte Kraft-Wärme-Kopplung erspart der Umwelt jährlich zirka 2.400 Tonnen Treibhausgase.
Foto, von links:
Jochen Weis (Technischer Geschäftsführer Donaubad GmbH), Sabine Gauß (Kaufmännische Geschäftsführerin Donaubad GmbH), Klaus Eder (Geschäftsführer SWU).