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Ein einziges Preissystem für alle Kunden. Aufwendungen für die Netzpflege werden stärker berücksichtigt.
14.09.2018

Einheitlichkeit und mehr Transparenz. Stadtwerke stellen ihre Fernwärmeverträge um.

Ein einziges Preissystem für alle Kunden. Aufwendungen für die Netzpflege werden stärker berücksichtigt.

Ein und derselbe Fernwärmepreis, ganz gleich, an welches Netz der Kunde angeschlossen ist und aus welcher Erzeugungsanlage er die Wärme bezieht. Nur noch ein Vertragsmuster, einheitliche Anschlussbedingungen und eine einheitliche Klausel für Preisanpassungen. Diese Ziele verfolgt die SWU Energie mit der Umstellung ihres Preis- und Vertragsmodells zum 1. Oktober 2018. Die Umstellung betrifft die rund 1.700 SWU-Fernwärmekunden in Ulm, Neu-Ulm und Senden. Einzelheiten erläutert das Unternehmen bei einem Infoabend am 18. September.

Tarifdschungel lichten

Die SWU-Fernwärmeanschlüsse verteilen sich auf zwölf Netze links und rechts der Donau. Darunter sind einige größere Netze wie das in Neu-Ulm-Ludwigsfeld und viele kleinere wie in Ulm-Einsingen oder in der Ochsensteige am Oberen Eselsberg. Diese Streulage ist historisch gewachsen und hat zu unterschiedlichen Preissystemen geführt. „Zurzeit wenden wir nicht weniger als 18 verschiedene Tariftypen an. Diesen Tarifdschungel wollen wir lichten. Wir möchten, dass von der Preisstellung und den Verträgen her unsere Wärmekunden künftig alle gleichgestellt sind“, beschreibt Ingo Geißelhart, bei SWU zuständig für den Bereich Fernwärme-Erzeugung, das Ziel. „Das ist auch eine Frage der Transparenz“.

Grundpreis wird stärker gewichtet

Derzeit berechnet sich der Wärmepreis nach Preisformeln, die die Brennstoffe für die Wärmeerzeugung – Erdgas, Holz und Öl – in unterschiedlicher Weise berücksichtigen. Das wird vereinfacht. „Alle Kunden werden gleichermaßen von den verschiedenen Erzeugungsanlagen und Bezugsquellen profitieren“, so Geißelhart. Das Preissystem wird sich wie bisher aus einem Grund- und einem Arbeitspreis zusammensetzen. Die jeweilige Höhe ist, im Unterschied zur bisherigen Praxis, für die Kunden in den verschiedenen Netzen aber gleich. Der Grundpreis deckt die Allgemeinkosten für den Unterhalt der Erzeugungsanlagen und Leitungen ab. Mit dem Arbeitspreis bezahlt der Kunde die verbrauchten Kilowattstunden. Im neuen Preissystem wird der Arbeitspreis gesenkt und dafür der Grundpreis erhöht. Die stärkere Gewichtung des Grundpreises entspricht der tatsächlichen Kostenstruktur. Denn die Aufwendungen, um Netz und Anlagen in Schuss zu halten und zu modernisieren, bestimmen zu einem erheblichen Teil die Gesamtkosten. „Die Grundkosten bleiben gleich, egal, ob viel oder wenig Wärme verkauft wird“, erklärt Ingo Geißelhart. Die neue Preisstruktur mit stärkerer Gewichtung des Grundpreises führt allerdings nicht zu Mehrerlösen; das attestieren Wirtschaftsprüfer, die das neue Preissystem durchgerechnet haben.

Die Stadtwerke haben ihre Wärmekunden brieflich über die Umstellung informiert. Über 400 Kunden haben den neuen Vertrag bereits unterschrieben. Auf Einzelheiten und Fragen zur Umstellung gehen SWU-Verantwortliche bei einem Infoabend am 18. September im SWU-Haus Karlstraße 3 ein (18 bis 20 Uhr).

Foto: Das Heizkraftwerk in der Neu-Ulmer Bradleystraße ist die größte Erzeugungsanlage in den Fernwärmenetzen der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.

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