Welche Anforderungen müssen Elektrobusse für den Einsatz im SWU-Liniennetz erfüllen? Unter welchen Bedingungen kommt die Anschaffung von E-Bussen in Betracht? Mit diesen Fragen befasst sich derzeit eine Machbarkeitsstudie. Die SWU Verkehr hat nun die Probe aufs Exempel gemacht. Drei Tage lang war ein Elektrobus vom Typ Mercedes-Benz eCitaro für Mess- und Testfahrten in Ulm auf Strecke.
Der zwölf Meter lange Solobus wurde auf alle Linien geschickt. Besonders im Blickpunkt standen die „bergigen“ Streckenprofile hoch zum Eselsberg, Kuhberg, nach Böfingen und Jungingen. „Wir sind froh, jetzt den eCitaro zu testen. So können wir früh abschätzen, ob und wie sich die ersten Erkenntnisse aus unserer Machbarkeitsstudie auf die Praxis im SWU-Liniennetz übertragen lassen“, sagte SWU-Verkehr-Geschäftsführer André Dillmann. Von den Messreihen erwarten die Techniker Aufschluss darüber, wie viel Strom bei unterschiedlichen Verkehrssituationen – Anfahren, Beschleunigen und Bremsen – verbraucht wird und wie sich der Verbrauch auf den Ladezustand der Batterien auswirkt.
Am letzten Testtag nutzten zahlreiche Bürger die Gelegenheit und stiegen in den eCitaro ein. Die 20-minütige Runde startete am Ulmer Rathaus und führte durch die Neu-Ulmer Innenstadt wieder zurück zum Ausgangspunkt. „Elektrisch fährt es sich ruhig und wirklich leise. Es wäre auf jeden Fall ein Gewinn für den Nahverkehr“, lautete das Urteil der Fahrgäste. Die SWU Verkehr wird 2019 weitere Elektrobusse testen.
Zum getesteten Fahrzeug
Der vollelektrisch angetriebene Mercedes-Benz eCitaro baut auf dem aktuellen Modell des konventionellen Citaro auf. Die Batteriepakete sind in mehreren Modulen auf dem Dach aufgebaut und im ehemaligen Motorraum montiert. Die Batteriekapazität erreicht maximal 243 Kilowattstunden. Der eCitaro bietet 88 Fahrgästen Platz.
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In Ulms Neuer Mitte: Geschäftsführer André Dillmann von SWU Verkehr vor der Testfahrt mit Bürgern.