SWU erneuert für 2,5 Mio. Euro die Maschinen der beiden Illerkanal-Kraftwerke
20.12.2018

Neues Herz für die Neu-Ulmer Kraftwerke

SWU erneuert für 2,5 Mio. Euro die Maschinen der beiden Illerkanal-Kraftwerke

Nach einer großen Rundum-Erneuerung sind die beiden Illerkanal-Wasserkraftwerke in Neu-Ulm bei der Jakobsruhe und in Ludwigsfeld jetzt wieder am Netz. In sechs Monaten Umbauzeit erhielten die Anlagen komplett neue Maschinensätze. Ebenfalls erneuert wurde die gesamte Steuer- und Elektrotechnik und die hydraulischen Aggregate. Die Stadtwerke haben rund 2,5 Millionen Euro investiert.

Zehn Prozent höhere Stromerzeugung

Das Kraftwerk bei der Jakobsruhe hat bald hundert Jahre auf dem Buckel (Baujahr 1926). Das in Ludwigsfeld ist noch älter – erbaut 1907 –, wurde seit der Inbetriebnahme aber zumindest 1-mal generalüberholt. Jetzt wurden alle für die Stromerzeugung notwendigen Aggregate erneuert. „Es war wie das Einsetzen eines neuen Herzens“, beschreibt es Harald Kilian, bei SWU Energie zuständig für die Stromproduktion. Zuvor waren die alten Turbinen, Laufräder, Getriebe und Generatoren verschrottet worden. „Beide Kraftwerke haben jahraus jahrein ihren Beitrag zur Stromproduktion geleistet, sie waren so etwas wie ein treuer Lastesel. Zuletzt aber häuften sich die Stillstandzeiten, das Material war doch ziemlich gealtert“, erklärt Harald Kilian. Die alte Technik hatte das Ende ihrer Lebensdauer erreicht, deshalb kam eine Generalüberholung nicht Betracht. Die jetzt verbaute Technik erhöht die Effizienz und berücksichtigt besser die Belange der Umwelt. So kommen die beiden Illerkanalkraftwerke ohne Getriebe aus. Damit fällt ein Verschleißteil weg, das zudem den Wirkungsgrad verringert und die Produktivität verschlechtert. Anwohner wiederum werden zu schätzen wissen, dass die neuen Maschinen leiser arbeiten. Jedes der beiden Kraftwerke leistet künftig rund 600 Kilowatt und erzeugt 4,5 Millionen Kilowattstunden im Jahr, rund zehn Prozent mehr als bisher.

Aufwendige Betonarbeiten

Für die Kraftwerkserneuerung waren auch Bauleute gefragt. Denn die neuen, anders dimensionierten Maschinen mussten in die historischen Bauten eingepasst werden. Das erforderte intensive Planung und den Einsatz von viel Beton. Neu geschalt wurden zum Beispiel die Turbinenkammern sowie das Saugrohr. Damit im Trockenen gearbeitet werden konnte, wurden im Kraftwerk Neu-Ulm marode Wände abgedichtet und der Wasserspiegel im Kanal abgesenkt. Schwerer als erwartet gestaltete sich der Einbau der Aggregate. Die zehn Tonnen schweren Generatoren wurden liegend durch die schmalen Türen ins Krafthaus transportiert. Sperrig waren auch die Leitapparate (sie regeln die Wassermenge an den Turbinen). Sie wurden in Einzelteilen angeliefert und erst im Gebäude zusammengebaut. „Jetzt sind die beiden Kraftwerksveteranen gerüstet für weitere fünfzig Jahre CO2-freier Stromerzeugung“, blickt Harald Kilian auf die Arbeiten zurück.

Kraftwerkserneuerung Neu-Ulm und Ludwigsfeld in Zahlen

Eingebaut wurden18 Tonnen neue Maschinenteile und 40 Tonnen Generatoren; für die Umbauten wurden 240 Kubikmeter Beton und 32 Tonnen Betonstahl verarbeitet.

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