Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm übernehmen zum 1. September 2023 den Streckenbetrieb des nördlichen Streckenteils der Staudenbahn. Neben einer entsprechenden Kooperationsvereinbarung mit den Landratsamt Augsburg wurden nun noch weitere Vereinbarungen, unter anderem eine Übernahmevereinbarung der vorhandenen Infrastruktur mit dem bisherigen Streckenbetreiber, der Bahnbetriebsgesellschaft Stauden mbH (BBG), und dem Streckeneigentümer, dem Staudenbahn-Schienenweg-Trägerverein e.V. (SST) sowie eine daran anknüpfende Pachtvereinbarung mit dem SST abgeschlossen. Seit 2019 laufen erste Gespräche zwischen dem Landratsamt Augsburg sowie den Anrainerkommunen und der SWU zur Umsetzung des Reaktivierungsvorhabens. Mit den nun erfolgten Vertragsabschlüssen hat das Vorhaben den nächsten Meilenstein erreicht.
Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH, kommentiert die Fortschritte: „Wir sind froh mit den nun unterschriebenen Verträgen die Grundlage für die nächsten Schritte der Reaktivierung der Staudenbahn geschaffen zu haben. Wir haben bereits die Entwurfsplanung begonnen und schreiben derzeit weitere Begleitplanungen aus, sodass die Ertüchtigung der gut 13 Kilometer langen Strecke und dessen Elektrifizierung möglichst zügig starten kann. Laufen die Planungen gut und können Baurechts- und Fördermittelantragsverfahren zügig abgeschlossen werden, könnte die Staudenbahn im nördlichen Abschnitt bereits 2027 wieder fahren. Bis zur geplanten Eröffnung werden dann neue Gleise verlegt, die Bahnsteige und Übergänge saniert sowie neue Zugsicherungstechnik installiert.“
Landrat Martin Sailer freut sich, dass die Reaktivierung weiterhin nach Plan verläuft: „Nach unserem offiziellen Antrag zur Aufnahme in das Förderprogramm des Bundes im vergangenen Jahr ist die nun u.a. unterzeichnete Kooperationsvereinbarung mit den SWU der nächste große Sprung, den unser Landkreis in Richtung einer Reaktivierung der Staudenbahn unternimmt. Mit den SWU steht uns aufgrund ihrer Erfahrung aus anderen Streckenreaktivierungen der ideale Kooperationspartner zur Seite und ich freue mich sehr, dass wir unsere Zusammenarbeit nun offiziell machen. Wenn es das aufrichtige Ziel unserer Bundesregierung ist, allen Bürgerinnen und Bürgern einen attraktiven Nahverkehr zu erschwinglichen Preisen zu ermöglichen, dann führt an der Wiederinbetriebnahme von Regionalbahnen wie der Staudenbahn kein Weg vorbei.“
Auch Josef Böck, 1. Vorsitzender des Staudenbahn-Schienenweg-Trägervereins, weist auf die Bedeutung der geplanten Wiederinbetriebnahme der Staudenbahn hin: „Mein Dank gilt der BBG Stauden und insbesondere Herrn Teichmann, der durch sein jahrelanges Engagement die Strecke in Betrieb gehalten hat und somit unter anderem die Voraussetzung für die Reaktivierung geschaffen hat.“
Peter Ziegelmeier, Bürgermeister der Marktgemeinde Fischach, freut sich ebenfalls über die Fortschritte: „Den Dankesworten des Kollegen Böck schließe ich mich ausdrücklich an. Darüber hinaus danke ich ganz besonders der Geschäftsleitung der SWU. Mein Dank gilt weiter den Bürgermeistern/-innen mit ihren Gemeinderäten/-innen aus den Stauden, den Mitgliedern des AK Verkehrs der RES, aber auch den Kolleginnen und Kollegen des Kreistags für die Unterstützung unserer langjährigen Reaktivierungsbemühungen, die bei endgültiger Umsetzung einen ganz wesentlichen Beitrag zu einer, worauf Herr Landrat Sailer zu Recht hinweist, tatsächlich ernst gemeinten ökologischen Wende leisten wird.“