Die SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH freuen sich über die neue modular aufgebaute Energiezentrale in Wullenstetten. Seit der Inbetriebnahme Ende Oktober erzeugt diese Anlage auf innovative und umweltfreundliche Weise Fernwärme. Damit wird die Versorgung des im Endausbau rund 350 Wohneinheiten um-fassenden Wohnquartieres „Wohnen am Stadtpark“ sowie des angrenzenden Schulzentrums in Senden sichergestellt. Der Großteil der Wärmeerzeugung erfolgt mit zwei Holz-Pelletkesseln à 350 kW thermischer Leistung. Ein weiteres Element der Wärmeerzeugung an diesem Standort ist das hocheffiziente Blockheizkraftwerk (BHKW), welches unter Nutzung von Kraft-Wärme-Kopplung, also bei gleich-zeitiger Strom- und Wärmeerzeugung in Ergänzung zu den Pellet-kesseln, zur Fernwärmeproduktion beiträgt. Als Redundanz für den Fall einer fehlenden Verfügbarkeit eines oder mehrerer Erzeuger und zur Abdeckung von Spitzenlasten ist zudem ein Erdgaskessel mit 1.950 kW installiert. Die unterschiedlichen Anforderungen der Wärmewende haben schlussendlich zu dieser innovativen Technologiekombination geführt.
Die durch die Versorgungsanlage erzeugte Wärme setzt sich zusammen aus ca. 70 % Erneuerbaren Energien, ca. 20 % Kraft-Wärme-Kopplung und nur in etwa 10 % aus dem Erdgaskessel. Aufgrund ihrer hohen Effizienz und Nachhaltigkeit im Vergleich zu herkömmlichen Erzeugungsanlagen konnte dieses Projekt zusätzlich eine „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ erlangen.
Das Wohnquartier und das Schulzentrum sollen bis 2028 an das Fernwärme-Verbundnetz Neu-Ulm/Senden angeschlossen werden. Dies wurde bei der Planung berücksichtigt und ist ein Grund, dass die Zentrale in Modulen aufgebaut wurde. So können die einzelnen Elemente der Erzeugungsanlagen und der Anlagenperipherie je nach Bedarf angepasst, zurückgebaut oder ressourcenschonend an einen anderen Ort versetzt werden. Der modulare Aufbau der Erzeugungsanlage war ein entscheidender Faktor, dass der äußerst ambitionierte Zeitplan für die Inbetriebnahme im Oktober 2024 eingehalten werden konnte.
Sendens Erste Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf sagt dazu: "Die Inbetriebnahme der Anlage trägt dazu bei, dass die Wärme-wende in Senden Fahrt aufnimmt. Fernwärme ist ein sehr guter Weg, um eine effiziente, umweltfreundliche und zukunftsorientierte Wärmeversorgung zu ermöglichen. Die neue Energiezentrale ist somit ein wichtiger Baustein für den Ausbau der Fernwärme in Senden.“ Für die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm ist die gelungene Inbetriebnahme ein weiteres Referenzprojekt. Frank Maierhans (Abteilungsleiter Fernwärme bei der SWU) betont: „Die Energie- und Wärmewende ist ein sehr dynamischer Prozess mit sich stetig ändernden An-forderungen. Dieser Herausforderung stellen wir uns mit der nötigen Flexibilität. Gleichzeitig ist wichtig, dass Investitionen nachhaltig und zukunftsträchtig getätigt werden. Diese anpassungsfähige Anlage in Modulbauweise ist der Beweis, dass ein solcher Spagat mit den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm mit Rekordbauzeit gelingen kann."