Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Tübingen haben den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm einen Förderbescheid über 24,6 Millionen Euro überreicht. Die Förderung unterstützt zentrale Maßnahmen zur Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf emissionsfreie Bus-Antriebe, insbesondere den Ausbau der dazugehörigen Ladeinfrastruktur.
Die Förderung umfasst etliche Infrastrukturmaßnahmen, darunter die Elektrifizierung der Linien 4 und 8, sowie umfangreiche Maßnahmen am Betriebshof. Dazu zählen der Umbau der Werkstatt, der Bau eines Bus-Ports mit Ladetechnik, die Herstellung eines Havarie-Platzes und die Einführung eines intelligenten Lademanagementsystems. Auch Teile der Ladeinfrastruktur für künftige Ausbaustufen – etwa am ZOB und an der Uni Süd – sind Bestandteil der Förderung.
Landesverkehrsminister Winfried Hermann zeigte sich bei der Übergabe des Bescheids optimistisch: „Schritt für Schritt machen wir den ÖPNV klimafreundlicher. Bis Ende 2026 wird die Hälfte der Ulmer Buslinien elektrifiziert sein. Dafür braucht es auch die entsprechende Ladeinfrastruktur. Aufgrund seiner vielen Anhöhen ist in Ulm ein besonders ausgeklügeltes System von Ladesäulen nötig. Daher fördern wir das Projekt mit einem erhöhten Fördersatz von 85 Prozent. Eine gute Investition für den Klimaschutz und für Modernisierung des ÖPNV Ulm.“
„Der Zuschuss in Höhe von 24,6 Millionen Euro ermöglicht nicht nur den Ausbau einer modernen Ladeinfrastruktur, sondern leistet auch einen Beitrag zu einer umweltfreundlichen und zukunftsfähigen Mobilität vor Ort,” unterstrich der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser.
Oberbürgermeister Martin Ansbacher hob die Bedeutung des Projekts hervor: „Die Mobilitätswende ist ein entscheidender Baustein für die Zukunft unserer Stadt. Mit der Förderung des emissionsfreien Nahverkehrs investieren wir nicht nur in nachhaltige Infrastruktur, sondern auch in die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger. Diese Entwicklung zeigt, dass wir in Ulm gemeinsam vorangehen – mit klaren Zielen und einem starken Fokus auf Umweltfreundlichkeit, moderne Technik und eine zukunftsfähige Stadt. Ich freue mich, dass wir mit Unterstützung des Landes und der SWU diesen wichtigen Schritt umsetzen können.“
Klaus Eder, Geschäftsführer der SWU, freut sich über die Förderzusage: „Dieser Förderbescheid ist ein enormer Vertrauensbeweis in unsere Planungen und ein klares Signal für die Zukunftsfähigkeit des Nahverkehrs in Ulm und Neu-Ulm. Es zeigt, dass wir als regionaler Partner nicht nur zuverlässig, sondern auch innovativ und nachhaltig handeln. Im Namen der Stadtwerke danke ich dem Land Baden-Württemberg für die Unterstützung, ohne die ein solches Vorhaben nicht möglich wäre.“
Präzise Planung und zukunftsorientierte Umsetzung
Die beantragten Baukosten von gut 29 Millionen Euro wurden nahezu vollständig anerkannt – ein Beweis für die hohe Qualität der Projektplanung. Dank einer intensiven Zusammenarbeit zwischen den SWU-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den städtischen Dienststellen konnte die Förderung zügig beantragt werden. Bei einer Förderquote von 75 % und einem zusätzlichen Planungskostenzuschuss von 10 % ergibt sich ein Gesamtbetrag der Förderung von 24,6 Millionen Euro.
Vorteile für Region und Fahrgäste
Die Maßnahmen stärken den öffentlichen Nahverkehr in Ulm und Neu-Ulm nachhaltig und machen ihn fit für die Mobilitätsanforderungen der Zukunft. Der Einsatz von emissionsfreien Bussen reduziert Umweltbelastungen, neben den Luftemissionen insbesondere auch die Lärmemissionen. Gleichzeitig profitieren die Fahrgäste von einer modernen und zuverlässigen Infrastruktur.
Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr, betonte die langfristige Bedeutung emissionsfreier Busse: „Unser Ziel ist ein ÖPNV, der nicht nur effizient, sondern auch klimaneutral ist. Die Ladeinfrastruktur, die wir heute schaffen, ist die Basis für weitere Schritte. Damit tragen wir aktiv zur Lebensqualität in unserer Region bei.“
Meilenstein für die Mobilitäts- und Energiewende
Das Projekt steht exemplarisch für die ambitionierten Ziele der SWU im Bereich Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung. Es unterstreicht, wie regionales Engagement und Förderung durch das Land zusammenwirken können, um die Mobilitäts- und Energiewende voranzutreiben. Mit dieser Förderung macht die Region Ulm/Neu-Ulm einen großen Schritt hin zu einem modernen und umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr – ein Gewinn für die Bürgerinnen und Bürger und die Umwelt gleichermaßen.
Die Bauarbeiten für die Ladeinfrastruktur auf dem Betriebshof und an den Haltestellen haben im Herbst 2023 begonnen. Die Fertigstellung des Projekts ist für Ende 2026 geplant.
Bildunterschrift v.l.n.r.: Marcel Emmerich (MdB, Grüne), Martin Ansbacher (Oberbürgermeister Stadt Ulm), Michael Joukov (MdL, Grüne), Winfried Hermann (Landesverkehrsminister Baden-Württemberg), Klaus Eder (Geschäftsführer SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH), Klaus Tappeser (Regierungspräsident Tübingen), Ralf Gummersbach (Geschäftsführer SWU Verkehr GmbH)