Bereits letztes Jahr kündigten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm an, den Bau einer 2-3 MW Elektrolyse-Anlage in der Ulmer Wissenschaftsstadt, nahe dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung (ZSW) zu planen. Ziel eines solchen Elektrolyseurs ist die Erzeugung von Wasserstoff. Das unter dem Namen „H2-Factory“ bekannte Projekt wird nun nach einer längeren Verhandlungsphase nicht zur Umsetzung kommen. Die gesetzten Projektziele konnten von den Projektpartnern nicht gemeinsam erreicht werden. Das markiert jedoch nicht das Ende des übergeordneten Ziels, die Wasserstoffgewinnung in der Region voranzubringen. Die SWU entwickelt nun neue Konzepte und prüft andere Optionen, um die bereits zugesagten Fördermittel in der Höhe von ca. 3 Mio. Euro des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in die Projektierung an einem anderen Standort einfließen zu lassen.
Gleichzeitig ist die SWU dabei, Fördermittel für ein Elektrolyse-Projekt auf der Neu-Ulmer Seite der Doppelstadt zu akquirieren. Die SWU plant mit dem Bau von Elektrolyseur-Anlagen die Forschung rund um klimaneutrale Wasserstofferzeugung in der Region zu fördern. Die perspektivische Abkehr von Erdgas könnte Wasserstoff als alternativen Energieträger in Zukunft jedoch immer bedeutender machen. Für die regionale Wertschöpfung besonders von Vorteil sind Elektrolyse-Anlagen, die durch das Spalten von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff, den Energieträger vor Ort herstellen und direkt ins Gasnetz einspeisen können.
Noch ist kein Wasserstoff Anteil in den Gasnetzen der Stadtwerke vorhanden. Allerdings arbeiten die Stadtwerke seit Jahren daran, das Erdgasnetz für die großflächige Verteilung mit Wasserstoff vorzubereiten - soweit dies technisch möglich, wirtschaftlich sinnvoll und kommunal gewünscht ist. SWU-Geschäftsführer Klaus Eder betont: „Wir setzen auf eine zukunftsorientierte Nutzung der Gasnetze und innovative Lösungen. So können wir uns schrittweise an die Anforderungen des Klimaschutzes anpassen – ohne die sichere Versorgung zu gefährden.“